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Dinner for 2
Erlesenes für zwei Gamben aus England und Frankreich
»Nach meinem Bedünken ist, was immer das Wesen der Musik ausmacht, nirgend wundersamer vereint als wie in der Gambe, dem vollkommensten Instrument, das gegenwärtig auf der Welt. – Weshalb denn auch dies würdige Instrument ganz leicht so viel verschiedene und fantastische Musik sollt hervorbringen können wie auch die Laute.« So befand es Tobias Hume im Jahre 1607, der damit letztlich aussprach, was auf der britischen Insel ohnehin gang und gäbe war: Die Gambe war in der Tat so beliebt, daß Kinder ihren ersten Musikunterricht darauf erhielten, Damen und Herren mit ihr allerhand Kurzweil erlebten und die Theater ohne sie nicht zu denken gewesen wären.
Auf der Gambe konnte man mehrstimmig spielen, sich beim Singen begleiten, als ob ein ganzes Ensemble am Werke gewesen wäre – und so kam es, daß alles, was an instrumentalen oder vokalen Schlagern existierte, auf die Gambe übertragen und mit vielem Profit veröffentlicht wurde. Einige Musiker, wie etwa der einstige Soldat Tobias Hume, brachten es dank ihrer Virtuosität zu solch internationalem Ansehen, daß der Hof des französischen Sonnenkönigs nicht lange hintanbleiben konnte: Auch hier stieg die Viola da gamba zur Königin unter den Instrumenten auf, und sie behielt ihren Rang bis weit ins 18. Jahrhundert hinein.
Dabei suchte nicht unbedingt jeder, der einen Bogen halten konnte, gleich auch den parfümierten Dunstkreis Seiner Majestät. Mr. de Sainte Colombe war solch ein Künstler, der den Reigen der Eitelkeit nicht mitmachen wollte, weshalb er prompt zu einem großen musikhistorischen Geheimnis wurde: Man kennt weder seinen Vornamen noch seine Lebensdaten, doch die zahlreichen Gambenduette aus seiner Feder verraten eine Seelentiefe, die mehr aussagt als jede biographische Statistik – weshalb sich denn auch der englische und der französische Stil miteinander vorzüglich vertragen, so unterschiedlich die klingenden Ergebnisse auch sein mögen.
Bei diesem Programm ist Juliane Laake gemeinsam mit Julia Vetö zu erleben.
Besetzung: 2 Gamben