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Einerseits strikte, auf wissenschaftlicher Grundlage basierende Werktreue, andererseits erfülltes, atmendes, also lebendiges Musizieren hat Schütz als einen der aufregendsten Musiker des siebzehnten Jahrhunderts wieder sichtbar gemacht. Er war der große Textausdeuter, der mit den unscheinbarsten Mitteln in die sinngebenden Tiefen der biblischen Texte eindrang. Das macht seine Musik auch heute noch so anrührend.
Die Auferstehungs-Historie ist nach den Psalmen Davids von 1619 das zweite geistliche Opus von Schütz. Schon in den Psalmen hatte der Komponist gezeigt, wie die Klanggestalt und die Bedeutung von Texten zur musikalischen Inspirationsquelle werden kann. In der Auferstehungs-Historie wurde diese Kunst auf die Darstellung einer Aktion erweitert; hier erweist Schütz zum ersten Mal seine Fähigkeit, auch das Handeln und Empfinden von Menschen „in die Music zu übersetzen“ – wie es auf dem Titelblatt heißt.